Formfüllen

Eine Sonderform des Vergusses ist das Injizeren der Gießmasse in ein aus zwei Hälften bestehendes Formwerkzeug, das in einer Schließmaschine aufgespannt wird. Dieses Formgebungsverfahren kommt vor allem in unseren ADG- und SVT-Anlagen zum Einsatz.

Im geschlossenen Formwerkzeug erfolgt unter Druck und Temperatur die Reaktion der Masse, sprich: sie geliert bzw. vulkanisiert.

Die Reaktion des Materials im Formwerkzeug erfolgt üblicherweise unter Atmosphäre, wobei die injizierte Masse die Luft aus dem Formwerkzeug verdrängt. Gegebenenfalls kann die Form gekippt oder gedreht werden. Bei besonders komplexen Bauteil-Geometrien kann die Form auch evakuiert werden (Vakuum-ADG).

Ganz wesentlich für die Qualität der gefertigten Teile ist eine saubere, gleichmäßige Reaktion der Masse von innen nach außen. Ist dies nicht der Fall, können weiche Stellen, Risse, Blasen oder Lunker in den Bauteilen die Folge sein.

Die HÜBERS Technologie beim Formfüllen gewährleistet ein exaktes Füllprofil und damit die Bauteilqualität je nach Anwendungsfall unter anderem durch

  • Temperierung des Materials, erforderlichenfalls durchgehend ab der Aufbereitung
  • geregelte und kontrollierte Füllgeschwindigkeiten und Form-Innendrücke
  • Lage und Anzahl der Angüsse an der Form
  • Schließmaschinen mit Kernzügen
  • Dreh- und Kipp-Achsen an den Schließmaschinen
  • Schließmaschinen mit Vakuumkammern (Vakuum-ADG)

Schwundkompensation und Druckregelung

Bei der Verarbeitung von Epoxid-Harzen kommt es beim Gelieren zu einer Schwindung des Materials, welche zu Schwundlunkern im fertigen Bauteil führen kann. Bei der Verarbeitung von Flüssig-Silikonen hingegen ist die Vulkanisierung mit einer Materialausdehnung verbunden, die zu einer Auspressung des Materials zwischen den Formhälften führen kann. Die Folgen hier sind Materialverschwendung und die Entstehung von Flash an den fertigen Teilen.

Die HÜBERS-Technik beugt diesen für Bauteil-Qualität und Wirtschaftlichkeit sehr nachteiligen Vorgängen durch Schwundkompensations- bzw. Druckregelungseinheiten vor.

Maßgeblich für diese Einheiten sind Plunger zwischen Statikmischer und Formwerkzeug, die präzise Material in die Form nachfördern (und so den Schwund kompensieren) bzw. dem in der Form durch den Vulkanisierungsprozess entstehenden Druck nachgeben.

Sowohl Schwundkompensationseinheiten als auch Druckregelungseinheiten ermöglichen zudem das kontinuierliche Befüllen der Form unabhängig von der Füllmenge.